Sr. Zdenka

Erster Tag

Der gute Vorsatz – Kraft für das Apostolat

„Der Herr ist bei mir, er ist mein Helfer; ich aber schaue auf meine Hasser herab.“ ( Ps 118,7)
„Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Jo 15,5)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:
„Am Morgen mache ich mir den Vorsatz: Den ganzen Tag in allem mich zu vergessen und mehr an andere zu denken.
Dieser Gedanke ist mir Quelle der Kraft. Mein Apostolat wird nicht durch die äussere Aktivität wirksam, sondern durch das Mass der Heiligkeit, die ich anstrebe.“ (60)
„Ehrlich möchte ich suchen, was ich ihm von mir geben kann, nichts anderes. So will ich ihn immer mehr lieben. Meine Gabe an ihn hätte nur einen kleinen Wert, wenn er unter allem nicht zuerst mich finden würde.“ (61)
„Mit ganzer Seele muss ich in eine Haltung kommen, die als Gegenstand der Liebe nur Jesus hat. Ich will nicht Menschen für Gott erobern bevor mich Gott ganz erobert hat. Ich möchte immer nur mit ihm verbunden sein, weil mein ganzes Interesse nur für ihn da sein soll.“ (60)

Lasset uns beten:
Herr Jesus, du hast Schwester Zdenka die Gnade gegeben, mehr für andere da zu sein als für sich selber um die persönliche Heiligkeit zu erreichen. Sie wusste, sie könne nicht wirksam für andere da zu sei, bevor du sie ganz durchdrungen hast. Auf ihre Fürsprache gib auch uns die Gnade in demütiger Abhängigkeit aus der Kraft deiner Gnade zu leben und mit dir alle Lebensschwierigkeiten zu ertragen, der du lebst und herrscht, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Ehre sei dem Vater…

Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.
Zweiter Tag
Das Opfer des Alltags

„Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt.“ (Röm 8, 28a)
„Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über euren guten Willen hinaus.“ (Phil 2, 12b-13)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:

„Mein Opfer, meine heilige Messe beginnt im Alltag. Vom Altar des Herrn gehe ich zum Altar meiner Arbeit. Überall muss ich das Altaropfer fortsetzen können. Ohne Angst beginne ich meine Aufgaben mit Freude, für Gott, der meine Jugend erfreut. Was für eine Freude: Gloria singen, und so Christus verkündigen, mehr mit dem Beispiel als mit Worten. Christus müssen wir mit unserem Leben bekennen, ihm den eigenen Willen als Opfer bringen.“ (52)
„Jede Stunde meines Lebens erfülle ich mit der Bereitschaft, das Wirken Gottes und seine Gnaden zu empfangen. Das erste Opfer auf dem Kalvarienberg war blutig und schmerzhaft. Auch mein Opfer wird mich viel kosten, aber ich möchte grossherzig sein. Ich will nichts tun ohne Jesus im Herzen, sondern alles nur durch ihn tun.“ (53)

Lasset uns beten:
Jesus, du ewiger Hohenpriester, Schwester Zdenka verband ihr Leben täglich mit deinem Opfer und war ständig bemüht um ihr Wachsen im Geiste des Opfers; darum nahmst du ihre Sehnsucht an, sich für die Befreiung der Priester aufzuopfern.
Auf ihre Fürsprache hilf auch uns, für unseren Glauben und für die Kirche Zeugnis zu geben und durch Gebet und Opfer die Priester in ihrem sakramentalen Wirken zu unterstützen, denn in dir ist alle Macht und Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Ehre sei dem Vater…

Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.
Dritte Tag
Sehnsucht nach Erkenntnis, Vertrauen und Liebe
„Bleibt in meiner Liebe.“ (Jn 15,9)
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen.“ (Lk 12, 49)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:
„Jesus lernen wir immer in dem Mass kennen, mit dem wir ihm gehören wollen. (60)
„Vollkommenheit entsteht und wächst aus Liebe und geht Hand in Hand mit dem Verzicht auf alles Vergängliche.“ (53) „In der Liebe zu leben heisst, die ganze Angst und die Erinnerung an die Sünde zurückzulassen. Ich begreife die Menschen nicht, die Angst vor einem so zartem Freund haben. Für jene, die Gott lieben, gibt es in ihrem Innern keine Düsternis und keinen Unfrieden. Gott kennt ja meine Schwachheit, wovor also soll ich mich fürchten? Meine Sünden werden sofort durch das Feuer verzehrt, wenn ich sie mit Vertrauen in das Feuer der Liebe werfe.“ (17) „Ich weiss wie man glücklich wird, auch wenn ich elend bin, und wie man aus diesem Elend Nutzen ziehen kann. Meine Sicherheit geht noch weiter. Ausser dem Verzeihen erwarte ich von Gott auch noch Lohn.“(17) „Sollte ich einmal merken, dass das Feuer meiner Liebe auszulöschen droht, werfe ich auf die Asche einige Halme und bin mir sicher, dass die Flamme vom neuen auflodert. Jesus kann alles. Das Vertrauen in ihn schafft Wunder.“ (18)
Lasset uns beten:
Barmherziger Gott, du hast das Herz der Schw. Zdenka zum Leben in der Liebe und zum vollem Vertrauen geformt. Sie wusste glücklich sein, auch wenn sie ihr Elend kannte. Auf ihre Fürsprache hilf auch uns, damit uns unsere Sünden und Schwächen nicht kleinmütig machen, sondern uns auf das Vertrauen auf deine Güte und Barmherzigkeit stärken, denn du bist der gute und barmherzige Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Ehre sei dem Vater…
Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.
Vierter Tag
Verehrung der hl.Eucharistie

„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabkommt: Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“ (Jo 6,51)
„Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.“ (Jo 6, 55)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:
„In der Hostie ist Jesus anwesend in seiner göttlichen Armut. Dort ist nicht nur seine Gottheit verborgen, sondern auch die Menschheit. Das Wort in der Hostie schweigt. Siehe, der Höhepunkt der äussersten Erniedrigung Christus, weil das Mass der göttlichen Gaben ist die Demut. Gott ist ununterbrochene heilige Kommunion für die Seele, die seinen Willen macht.“
„Jesus, jetzt sehe ich, wie du in der Hostie deine Hingabe vollendest. Und ich weiss auch, mit welcher Demut du dich allen Priestern schenkst. Du machst keinen Unterschied zwischen jenen, die dich lieben und jenen, die das heilige Opfer unwürdig feiern.“ (90)
„Ich bitte dich, gib, dass mein Leben genau so sei, wie das deinige, und wie du dir es vorstellst im allerheiligsten Sakrament. Denn dort bist du allem Äusseren gestorben und auf geheimnisvoller Weise gehorchst dem Wort des Priesters.“
„Heiligstes Herz Jesu, dein heiliges Blut ist das Leben meiner Seele. Gib, dass nicht ich, sondern du selbst in mir lebst.“ (132)
Lasset uns beten:
Jesus, gegenwärtig in der hl. Eucharistie, du hast das Herz von Schwester Zdenka an dein Herz gezogen. Gib uns, auf ihre Fürsprache, lebendigen Glauben an deine sakramentale Gegenwart im Geheimnis der Eucharistie und Ehrfurcht gegenüber jenen, die deine Geheimnisse verwalten, denn du bist Gott, dem Liebe, Dank und Ehre gebührt in Ewigkeit. Amen.
Ehre sei dem Vater…
Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.
Fünfter Tag
Hingabe im Leid
„Denn euch wurde die Gnade zuteil, für Christus dazusein, also nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch seinetwegen zu leiden.“ (Phil 1, 29)
„Alles vermag ich durch den, der mir Kraft gibt.“ (Phil 4,13)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:
„Das Leid öffnet die Sinne für die göttlichen Gedanken.“ (56) „Leiden im Zustand der Gnade ist der Ausgangspunkt von grossen Taten. Darum werde ich mich im Zeichen des Kreuzes mit allen meinen Unzulänglichkeiten vor das Tor der göttlichen Majestät ausstrecken, durch das Gott seine Gnaden ausgiesst. Und in diesem demütigen Zustand werde ich ihn innig lieben und immer nur für ihn da sein.“ (61)
„Jeder muss den Knoten des Leides und Schmerzens lösen, denn wenn man nur an sich gebunden bleibt, kann man sich unmöglich bewegen. Nur dann gibt es keine Knoten, wenn wir uns von allem gelöst haben. Wer liebt, leidet letztlich nicht. Wir leiden aber vermutlich bis zum Tode, jedoch immer weniger, und zwar desto weniger, je mehr unsere Liebe zu Gott wächst.“ (58) „Absolut nichts, nicht einmal die reinste Liebe und das begabteste Geschöpf können Gottes Liebe ersetzen.“ (62) „Schweigend und verborgen leiden! Schweigen ist die Atmosphäre der Schmerzen – auf dem Kalvarienberg schwieg man. Wenn wir klagen, wenn wir Erleichterung und Trost suchen, geht das verloren, was am Schmerz am heiligsten ist.“ (63)
Lasset uns beten:
Barmherziger Jesus, Schwester Zdenka verlor auch im Schmerzen die innere Sicherheit deiner Gegenwart nicht, darum wusste sie auch menschliche Folter heroisch zu ertragen. Auf ihre Fürsprache hilf auch uns, mit Hingabe und Liebe die Lasten und Schmerzen des Lebens zu tragen, in der Hoffnung auf eine Begegnung in Herrlichkeit mit dir, der du lebst und wirkst in aller Ewigkeit. Amen.
Ehre sei dem Vater…
Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.
Sechster Tag
Liebe zu Maria

„Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1,38)
„Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“ (Jo19, 27)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:

„Nach dem Bespiel Mariens sollst du das tägliche und ununterbrochene FIAT sein, so seine Menschwerdung erneuern und in deinem Herzen tragen.“ (60)
„Wer aus Gott lebt, hat durch seinen Glauben im Geiste das Wort empfangen und durch gute Werke dies dann geboren und belebt. Dass Gott in uns Gestalt annimmt, das ist unsere grosse Aufgabe. Wie wertvoll ist ein solcher Mensch, der im Geist des Gehorsams lebt. Dann werden auch unvollkommene Werke heilig. Das sinnlose Leben geht zu Ende. Unser Leben soll ein vollkommenes JA sein, mit dem wir uns ganz Gott übergeben. Ein JA, mit dem wir uns an Gott ganz binden.“ (63)
„Grosse Einfachheit beeindruckt und überzeugt mehr, als das, was kompliziert ist.“ (60)
„Maria, Mutter der edlen Liebe, lehre mich Jesus lieben.“ (89)

Lasset uns beten:
Herr Jesus, die opferwillige Haltung deiner Mutter Maria überzeugte Schwester Zdenka. Darum flehte sie dich mit aufrichtigem Herzen an und mühte sich, ihr zu folgen im bedingungslosen Erfüllen deines Willens.
Auf ihre Fürsprache schenke auch uns kindliches Vertrauen und Liebe zu deiner Mutter, die der sichere Weg zu dir ist, der du lebst und herrscht in Ewigkeit. Amen.

Ehre sei dem Vater…

Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.
Siebter Tag
Die Feier des Sonntags

„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig.“ (Ex 20, 8)
„Alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen, die an meinem Bund festhalten, bringe ich zu meinem heiligen Berg und erfülle sie in meinem Bethaus mit Freude.“ (Jes 56, 6-7)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:

„Die Welt macht ihre Ansprüche geltend, umso mehr hat Gott sie mit Recht. Auf ihn soll all unser Streben und Mühen ausgerichtet sein. Zu ihm will ich beten, ihm mein Vertrauen ausdrücken. Nur zu ihm führt mein Sehnen.. Er ist mein ewiges Licht und meine ewig neue Liebe.“ (64)
„Der Sonntag gibt mir Gelegenheit, nach der eintönigen Woche Sorgen und Mühen vor Gott hinzutragen. Ich darf mein Haupt in seine Hände legen und reichlich Gnaden und Segen empfangen. Der Sonntag soll so sein: Ganz Gott geweiht, mit Herz, Wille und Gedanken. Wenn ich jemandem begegne muss dieser fühlen: Hier ist Gott!“ (65)
„Gott, lass nicht zu, dass mein Herz sich den irdischen Dingen zuwendet. Führe mich immer nach oben, zu der Sonne, zu immer grösserem Licht.“ (64)

Lasset uns beten:
Himmlischer Vater, Schwester Zdenka empfing und erlebte den Sonntag als Gnade und Segen, als ein Geschenk zur Stärkung des Lebens im Glauben.
Hilf auch uns, damit wir nicht dem Zeitgeist verfallen. Stärke uns, dass wir die Heiligung des Sonntags schützen, damit auch in unseren Familien und Gemeinschaften fühlbar wird: Gott ist da. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Ehre sei dem Vater…

Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.
Achter Tag
Die Freude im Herrn

„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ (Phil 4,4)

„Die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ (Neh 8, 10)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:

„Lächle! Mit Lächeln pflücke die Blumen des Schmerzens, mit Lächeln verteile Worte. Mit Lächeln hilf, mit Lächeln nimm Ungerechtigkeiten an, mit Lächeln ertrage die Unwahrheit über dich! Mit Lächeln nimm an, wenn man dich anlügt! Mit Lächeln decke alles zu, was dir weh tut, geh mit Lächeln umher auch wenn du traurig bist, mit Lächeln geh auf Golgatha, dort findest du den, der jede Lüge, Bosheit, Falschheit, menschliche Täuschung viel früher als du kannte. Er lässt dich gehen auf dem ausgetretenen Weg. Wie undankbar

du wärest, wenn du nicht zu allem lächeln würdest.“ (54)

Lasset uns beten:

Gütiger Gott, Schwester Zdenka liebte die Menschen und war bereit, zu helfen. Sie verzieh auch jenen, die sie beleidigt hatten, weil sie ihre Freude in dir fand.
Auf ihre Fürsprache gib uns die Gnade, damit auch wir fähig werden, uns über alle Erniedrigungen des Lebens zu erheben. Darum bitten wir dich, der du unsere Freude und Hoffnung bist in Ewigkeit. Amen.

Ehre sei dem Vater…

Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.

Neunter Tag
Opferbereitschaft
„Versammelt mir all meine Frommen, die den Bund mit mir schlossen beim Opfer.“ (Ps 50,5)

„Es gibt keine grössere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Jo 15,13)

Gedanken aus Notizen der seligen Schwester Zdenka:

„Das Opferholz des Kreuzes lieben. Ich muss mich gewöhnen, alles freudig zu machen, tausende kleine alltägliche Opfern bringen, lernen, täglich in meinem Herzen zu sterben, inmitten der geringen und alltäglichen Begebenheiten tropfenweise bluten lassen, mein Herz, auch unter der Last der Widrigkeit, des Leidens und Opfers jeder Art. Einfach und opferstark möchte ich mich aufs Kreuz legen und dabei mich ganz vergessen.“(57)
„Ich merke, wie langsam ich das Blut vergiesse für den, den ich liebe. Ja, immer soll ich für jemanden das Opfer Christi wiederholen, vor allem dann, wenn einer durchs Leben irrt auf unsichtbaren Wegen der Finsternis. Dann muss ich fester auf meinem Platz stehen.“ (65)
„Jesus trösten für die Gleichgültigkeit dieser Welt, für die Undankbarkeit der Menschen. Das wird meine alltägliche Arbeit sein. Alles will ich nur für ihn tun. Ich schenke ihm auch Lächeln, denn nur dann liebe ich wahrhaftig, wenn ich restlos alles aufopfere.“
Lasset uns beten:
Herr Jesus, Schwester Zdenka hatte ein Herz voll Liebe und Bereitschaft und war bereit, sich für das Wohl anderer aufzuopfern. Sie verband sich mit deinem Opfer. Auf ihre Fürsprache erfülle auch uns mit dem Geist der Busse und Opferbereitschaft für andere, der du die Quelle unseres Friedens und unserer Freude bist in Ewigkeit. Amen.

Ehre sei dem Vater…

Selige Schwester Zdenka – bitte für uns.

Aus dem Slowakischen übersetzt von Pater
Timotej Masar SJ.